Mittelmeerkrankheiten

– das sind, entgegen ihrem Namen, nicht ausschliesslich am Mittelmeer vorkommende Erkrankungen. Sie kommen in Spanien ebenso wie in Frankreich oder Deutschland vor und die Infektion via Zecke kann am Mittelmeer ebenso wie im Schwarzwald erfolgen.


Wenn Sie einen Tierschutzhund aus dem Ausland adoptiert haben, empfehle ich zum Einen

  • einen Labortest (keinen Schnelltest!!) im Ursprungsland durchführen
  • und sich die Befunde (schriftlich) geben zu lassen.

Zum Zweiten empfehle ich Ihnen einen

  • Nachtest, wenn der Hund bei Ihnen ist, d.h. ca. 6 bis 12 Monate nach Aufnahme im neuen Zuhause.

 

 

 

Es gibt keinen Grund um in Panik zu geraten, wenn ein positiver Test in Deutschland erfolgt. Allerdings sollten Sie vor der Adoption umsichtig sein und den Gesundheitszustand abklären und sich hier in D an einen erfahrenen Tierarzt wenden.

 

Leishmaniose, Ehrlichiose, Babesiose o.a.

Kein Grund zur Panik, aber viele Gründe zur Aufmerksamkeit.

Solche Aussagen sind schlichtweg falsch und unverantwortlich:

Leishmaniose ? Kein Problem, eine Tablette täglich und alles ist gut.

Da geben Sie ein Medikament und der Hund kann geheilt werden

Wenn Sie sich für einen Hund aus Südeuropa interessieren, erfragen Sie vor der Adoption die Testbefunde. Geben Sie sich bitte nicht zufrieden mit ‘der hat nichts’ ‘der ist gesund’. Natürlich gibt es keine Garantie für eine 100%tige Gesundheit, aber die Sorgfaltspflicht sollte einen umfassenden Labortest beinhalten.

Tierschutz bedeutet Verantwortung

Wenn ein neuer Halter erst bei der Abholung seines Tieres erfährt, dass der Traumhund leider Leishmaniose positiv ist, ist unverantwortlich. Ebenso wie das Verschweigen eines positiven Befundes über Wochen, während der Hund in Pflege ist, in der Hoffnung auf eine Bindung.

Offenheit, Ehrlichkeit und Informationsaustausch

sind die Basis einer guten Vermittlung. Wird ein Hund im Ursprungsland positiv getest, sollte er therapiert werden und nicht reisen, nicht zuletzt wegen der Stressbelastung durch die Reise.

Leishmaniose

Die Leishmanien werden durch Sandfliegen oder über offene Wunden übertragen.

Verbreitungsgebiet:  Die Verbreitung beschränkt sich NICHT auf den Mittelmeerraum, sondern bezieht sich beispielsweise auch auf die Schweiz, ebenso wie Frankreich, Spanien, Italien, ehem. Jugoslawien, Albanien, Portugal, Griechenland und Deutschland.

Behandlungsmöglichkeit besteht, aber es kommt meist zu Rezidiven, keine Ausheilung.

Die Therapie ist aufwendig, aber erfolgversprechend im Anfangsstadium.

Überträger ist die Sandmücke Phlebotomus, versch. Gattungen.

Die Symptome sind vielfältig, die bekanntesten betreffen Hautveränderungen wie Einrisse an den Ohrrändern, Haarausfall, verstärktes Krallenwachstum u.a.

Babesiose

Die Erreger sind winzige Einzeller, die die roten Blutkörperchen befallen und eine Blutarmut erzeugen.
Die Übertragung erfolgt durch Zecken.
Verbreitungsgebiet:  tropische und subtropische Länder, Mitteleuropa bis Norditalien und Südschweiz, Österreich, Ungarn.
Behandlungsmöglichkeit besteht mit guten Erfolgsaussichten.
Eine Übertragung der Krankheit auf den Menschen ist nicht möglich.

Rickettsiosen | Ehrlichia | Rickettsia

Rickettsiosen
(Ehrlichia, Rickettsia conorii / Erreger des Boutonneuse-Fiebers, Rickettsia rickettsii / Erreger des Rocky Mountain spotted fever)

Rickettsien sind eine Zwischenart von Bakterien und Viren.
Ihren Namen erhielten diese Erreger von ihrem Entdecker,  Howard Taylor Ricketts.
Als Überträger kommen Zecken in Frage, aber auch verschiedene Spinnentiere.

Inkubationszeit 7 – 20 Tage

Vorkommen

Die verschiedenen Rickettsienarten kommen teilweise regionsgebunden, teilweise aber auch weltweit vor. So wird beispielsweise Rickettsia rickettsii auch Rocky Mountain spotted fever oder Felsengebirgsfieber genannt, aber aufgrund von wiederholten Erfahrungen müssen wir feststellen, dass diese Erkrankungen auch in mediterranen Ländern vorkommen.

Symptome

Die Symptome sind sehr unterschiedlich, charakteristisch sind Einblutungen wie sie auch bei der Ehrlichiose (ebenfalls Rickettsienerkrankung) vorkommen. Kleine Entzündungen der Lymphknoten, Hautauffälligkeiten, Haarausfall, vermehrte Schuppenbildung gehören ebenfalls zum typischen Bild. Schwere Verläufe verursachen Organschäden, massive Gewebsuntergänge, sogenannte Nekrosen und Hirnhautentzündungen, abhängig vom jeweiligen Erreger.

Nachweis

Bei entsprechender Symptomatik und Auffälligkeit, schlechter Heilungstendenz, allgemeiner Schwäche und fehlenden Befunden, die diese Symptome erklären würden, sollten Sie sicherheitshalber bei einem Hund aus dem mediterranen Raum also nicht nur die ‚üblichen’ Mittelmeererkrankungen testen lassen, sondern das Testverfahren um Rickettsia conorii und ggf. Rickettsia ricketsii erweitern. Der Nachweis erfolgt über einen Bluttest, in Spanien ist dieser Test weder teuer noch aufwendig, in Deutschland gibt es nur wenige Labore die entsprechend ausgestattet sind.

Therapie

Hier wird Sie Ihr Tierarzt oder Tierklinik beraten. In der Regel erfolgt die Behandlung mit einem Breitband-Antibiotikum über einen Zeitraum von wenigen Wochen, zusätzlich ist ein Immunpräparat, ggf. auch ein leberunterstützendes Präparat angezeigt.
Bei Akutsymptomen erfolgt die Behandlung nach deutlichen Hinweisen im Blutbild mit einem Antibiotikum und je nach Schwere der Erkrankung auch mit Imidocarb. Eine frühzeitige Therapie ist mitunter lebensrettend.

Kontrolle

Es empfiehlt sich eine etwa 6-monate Laborkontrolle (gr. Blutbildes, Leber- und Nierenwerte, Eiweißelektrophorese).

Dirofilariose

Sogenannter Herzwurm, der in der rechten Herzvorkammer und den Lungenarterien vorkommt und zu erheblichen Herz- und Lungenbeschwerden führt. Die Larven werden von Stechmücken übertragen.
Verbreitungsgebiet: vorwiegend in Sumpfgebieten im südlichen Nordamerika und Mittelamerika, aber auch im Mittelmeerraum
Behandlungsmöglichkeit besteht.
Eine Übertragung der Krankheit auf den Menschen ist nicht möglich.

 

Hepatozoonosen

Die Ansteckung erfolgt für den Hund, in dem er entweder eine Zecke schluckt (zerbeisst und schluckt). Der Krankheitserreger gelangt auf diese Weise in die Darmwand und von dort aus in den Blutkreislauf. Er siedelt sich in Lymphknoten und Knochenmarkt sowie in Organen wie Milz, Leber, Nieren an. Dort kommt es zu Organveränderungen.

Typische Krankheitsanzeichen sind Fieber, Blutarmut, fehlender Appetit, Abmagerung, glanzloses Haarkleid, geschwollene Lymphknoten, Nasen- und Augenausfluss, blutiger Durchfall, Muskelschwäche, steifer Gang.

Die Prognose ist unsicher, es gibt Hunde, die sich spontan erholen, andere sterben noch bevor der Erregernachweis im Blut erfolgen konnte.

Die Hepatozoonose galt bis vor wenigen Jahren noch als äusserst seltene Erkrankung, mittlerweile stellt sie aber ein grosses Problem vor allem in den mediterranen Ländern, hier besonders im Raum Malaga / Portugal, dar.

Therapeutisch stehen noch keine spezifisch wirksame Medikamente zur Verfügung.

 

weiterführende Informationen

Parasitus Ex e.V.
Forschung und Information zum Thema parasitäre Erkrankungen bei Tieren

Erfahrungsberichte von Haltern

Erfahrungsbericht vom Podencomix Carlo

Im Herbst des Jahres 2001 reifte der Gedanke, einen weiteren Hund vom Tierschutz zu adoptieren. Dabei orientierte ich mich erstmals auch im Internet und entdeckte einen Podenco–Pointer-Mix Rüden namens „Bubele“. In seiner Beschreibung war zu lesen, dass er Leishmaniose positiv sei, aber keinerlei Symptome der Krankheit zeige und es ging mir wie vielen anderen Menschen: von dieser Krankheit hatte ich nie zuvor gehört !

Zugegebenermaßen verunsicherte mich das ein wenig und ich schaute mich auch noch auf anderen Homepages um, doch ein anderer rein weißer Podenco, der in meine engere Wahl gefallen war, sowie eine Podenca von Podenco in Not e.V. waren in der Zwischenzeit vermittelt worden.

Verschiedene Gespräche und das Einholen zahlreicher Informationen bestärkten mich schließlich, mich von Carlos Befund nicht abschrecken zu lassen. Im November stand mein Entschluss fest : Ich würde ihn adoptieren. Im November kam also mein Hund aus Ibiza, der von nun an Carlo heißen würde, am Flughafen in Düsseldorf an. Bei der Übergabe bekam ich Carlos gültigen Impfpass und das schriftliche Test-Ergebnis ausgehändigt.

Neben dem Leishmaniose- Titer von 1:320 war bei einem Folge-Test zusätzlich noch ein schwach positiver Ehrlichiose-Borreliose Befund festgestellt worden. Carlos Therapie war bereits auf Ibiza mit dem Medikament „Allopurinol“ begonnen worden und sollte hier mit zwei Tabletten täglich bis zum nächsten Test fortgesetzt werden. Mir wurde mitgeteilt, dass ich Carlo wenigstens einmal jährlich nachtesten lassen solle.

Schon bevor Carlo in Deutschland angekommen war, suchte ich mir aus dem Internet alle verfügbaren Informationen zu Leishmaniose heraus und informierte meine Tierärztin über Carlos Befund. Carlo entwickelte sich dennoch prächtig – tatsächlich war ihm von dieser Krankheit kaum etwas anzumerken. Selbst sein Fell glänzte nach einem halben Jahr wunderbar und schuppte kaum noch. Er bekam weiterhin Allopurinol; die Dosis setzte ich allerdings in Übereinkunft mit der TA nach etwa drei Monaten herab, gegen die Ehrlichiose – Borreliose bekam er ein Antibiotikum.

Etwa ein halbes Jahr später stellte ich Carlo erneut der Tierärztin vor und ließ Blut für einen Nachtest abnehmen. Die Ergebnisse waren dann höchst erfreulich. Die Lymphknotenschwellung hatte sich zurückgebildet und alle Befunde waren negativ, bis auf den Leishmaniose – Titer, der noch bei 1 : 40 lag, und weil weder meine Tierärztin, noch ich es besser wussten, setzten wir die Therapie mit Allopurinol fort, da sie ja, wenigstens den Befunden nach, anzuschlagen schien.

Unbehaglich war mir jedoch der Gedanke an die schweren Nebenwirkungen von Allopurinol, die bei einer lebenslangen Anwendung voraussichtlich irgendwann zu einem Nierenversagen führen würden. Ich war deshalb nicht unglücklich, als mir die für Carlos Vermittlung zuständige Person mitteilte, dass in Spanien ein so niedriger Titer gar nicht behandelt würde und setzte Allopurinol ab.

Ein weiteres halbes Jahr später ließ ich Carlo erneut testen und musste enttäuscht zur Kenntnis nehmen, dass er wieder auf  1:80 angestiegen war. Meine Tierärztin versicherte mir, dass ein solcher Titer kein Anlass zur Besorgnis darstellte, aber Ratlosigkeit beschlich mich doch, und tatsächlich hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch keine Ahnung, dass ich im Umgang mit einem positiven Leishmaniose-Befund immer noch zu den unwissenden und unbedarften Hundehaltern gehörte.

Ich beriet mich mit Gabriele Sauerland, die neben dem ehrenamtlichen Engagement für den Tierschutz auch Tierheilpraktikerin ist. Sie beruhigte mich ebenfalls und erklärte, dass Carlos angestiegener Titer auch mit anderen Faktoren zusammen hängen könne. Sie riet mir, mit Torsten J. Naucke Kontakt aufzunehmen und dieser Kontakt leitete schließlich den Wendepunkt ein.

Torsten Naucke, Parasitologe der Universität Bonn, klärte mich zunächst darüber auf, dass Allopurinol zwar geeignet sei, die Symptome einer Leishmaniose zu blocken, eine Heilung sei jedoch grundsätzlich nicht möglich. Darüber hinaus gebe es in fast jedem Fall eines positiven Leishmaniose – Befundes eine Kreuzreaktion mit Ehrlichiose und/oder Babesiose, die dafür verantwortlich sei, dass der Titer höher ausfiele.

Er riet mir beim nächsten Test auch noch einmal auf Babesiose und Ehrlichiose testen und bei positiven Befund zunächst die Kreuzreaktionen behandeln zu lassen. Von einer Weiterbehandlung mit Allopurinol riet er mir deutlich ab. Weiter erfuhr ich von ihm, dass leider die Ergebnisse solcher Tests, je nach Testmethode der unterschiedlichen Labors unterschiedlich ausfielen, was also bedeutet, dass ein negativer Befund des einen Labors durchaus zu einem positiven Ergebnis in einem anderen führen kann.

Erfreuliche Erkenntnisse waren das sicher nicht, doch immerhin hatte ich nun einiges dazu gelernt und fühlte mich nicht weiter so hilf- und ratlos. Dass Torsten Naucke recht behalten sollte, zeigten die Ergebnisse des nächsten kompletten Tests auf die „Mittelmeerkrankheiten“. Das Ergebnis : Leishmaniose 1:128, Ehrlichiose 1:80 !
Naucke hatte im Falle eines positiven Ehrlichien- oder Babesien – Befundes eine Therapie mit Doxycyclin – Tabletten oder eine Injektionstherapie mit „Imidocarb“ vorgeschlagen, wobei ich mich nach wiederholter Beratung mit Gabriele Sauerland für die Injektionen entschied. Imidorcarb ist jedoch in Deutschland ein nicht zugelassener Wirkstoff und das Medikament „Carbesia“ musste zunächst von meiner Tierärztin über eine Auslandsapotheke bestellt werden. Nach Nauckes Anweisung führte meine Tierärztin die Therapie durch.

Ein Nach-Test machte nun erst nach frühestens drei Monaten wieder Sinn und sollte auf Nauckes Rat von einem Laboklin- oder Ved-Med – Labor durchgeführt werden.

Von Gabriele Sauerland bekam ich zwischenzeitlich die Empfehlung, Carlos Immunsystem zusätzlich naturheilkundlich zu unterstützen. Dies geschieht seitdem mit speziellen Kräuterpastillen und Traubenkernextrakt nach einem individuellen Schema und hat sich als eine sehr sinnvolle und äußerst hilfreiche Maßnahme erwiesen, deren Wirkung bis zum heutigen Tag beinahe unglaublich ist, doch ich will nicht vorgreifen.

Dreieinhalb Monate später wartete ich mit Spannung auf das Ergebnis des nächsten Mittelmeer-Tests und hätte Luftsprünge machen können, als es feststand : Die Ehrlichien waren völlig beseitigt, Babesien Antikörper 1 : 32 und Leishmaniose 1 : 50, ein Ergebnis, das nach Feststellung des Labors als negativ zu bewerten ist !

Ich habe Carlo nie wieder Allopurinol gegeben und seine Therapie besteht bis heute in der Gabe von den genannten zwei naturheilkundlichen Präparaten. Carlos Titer ist nach dieser Methode immer negativ gewesen und deckt sich im Ergebnis auch mit parallel durchgeführten Tests in Ved–Med – Laboren.

Der Kontakt zu Naucke hat mich veranlasst, mich tiefer in die Materie einzulesen, wobei mir die Informationen auf seiner Homepage sehr weiterhalfen. Sein Engagement für weitere Untersuchungen des Vorkommens der unterschiedlichen Sandmücken, die Überträger der Leishmaniose sind, die Erarbeitung der Symptome und Therapiemöglichkeiten führten schließlich zur Gründung des Vereins „Parasitus Ex“, in dem ich Mitglied wurde, um diese Arbeit wenigstens finanziell unterstützen zu können. Die Zusammenarbeit von Parasitus Ex e. V. mit der Universität Zürich eröffnete eine weitere Test-Methode, den Elisa-Test.

Heute bin ich davon überzeugt, dass Carlos Gesundheit sich so positiv entwickelte, weil ich seit seiner Adoption immer das Glück hatte, den wichtigen Kontakt zu den richtigen Menschen zu bekommen, meine Tierärztin stets offen war, für Vorschläge alternativer Therapien, naturheilkundliche Nahrungsergänzungen sich überaus positiv ausgewirkt haben und nicht zuletzt, weil meine persönliche Einstellung zu Carlos Krankheit nie negativ gewesen ist, sondern im Gegenteil von Zuversicht und positivem Denken getragen wird.

So hoffe ich, dass die Krankheit, die unbehandelt und im schlimmsten Fall tödlich enden kann, bei Carlo nie zum Ausbruch kommt. Mein besonderer Dank gilt deshalb Gabriele Sauerland, die mir den Rat gab, naturheilkundlich zu unterstützen.

Ein langer Weg zur Diagnose: Podencomix Urko

Gerne gebe ich hier meine Erfahrungen weiter, denn ich bin heute davon überzeugt, was wir erlebt haben, ist kein Einzelfall, sondern betrifft viele Menschen, die einen Hund aus dem Süden aufnehmen. Sowohl mein Mann, als auch ich waren recht unbedarft hinsichtlich der Rasse Podenco und von  Mittelmeerkrankheiten hatten wir auch noch nichts gehört.

Heute lese ich einen Satz wie „Podencos kann man nicht besitzen,“ und „ vergessen Sie bei diesem Hund alles, was Sie jemals über Hundeerziehung gehört haben,“ ganz anders und weiß: wie wahr !!

 

Wie alles begann:

Im April 2001 bekam mein damals 11 Jahre alter Hund (ein großer Labrador-Mischling) einen Schlaganfall. Begleitet von vielen körperlichen Symptomen zeigte er auch Gemütsveränderungen. Er wollte nicht mehr spazieren gehen, blieb nicht mehr allein, war ängstlich anderen Hunden gegenüber. Wir suchten Hilfe und fanden sie bei einem Tierarzt, der sich auf traditionelle chinesische Medizin und Homöopathie für Tiere spezialisiert hat. Mit ihm sprach ich dann auch über Jabbes Verhalten und sein Rat lautete: „Jabbe braucht Ablenkung, er braucht einen Therapeuten!“

Ich schaute ihn etwas fragend an, und er fügte dann hinzu: „viele Hundebesitzer eines alten oder kranken Hundes haben mit einem jüngeren Zweithund positive Erfahrung gemacht!“ Natürlich fühlte Jabbe sich wohl, wenn er mit vielen Hunden zusammen war, sei es, wenn Hunde zu Besuch kamen oder auch in Pflege während eines Urlaubs des Halters für ein paar Tage blieben.

 

Wir besprachen die Möglichkeit einen Zweithund aufzunehmen und entschieden uns dafür.

Da wir möglichst schnell einen Kameraden für Jabbe wollten, rief mein Mann eine Bekannte an, die in einer großen Tierklinik arbeitet. „Mensch, das passt ja gut, eine Arbeitskollegin von mir arbeitet doch noch bei einem Tierschutzverein mit, die vermitteln Hunde aus Mallorca. Zur Zeit hat sie einen Pflegehund, der soll schnellstmöglich vermittelt werden. Ich rufe sie gleich mal an.“ sagte sie. Schnell kam der Kontakt zustande. Ich dachte damals noch, was Besseres kann einem ja gar nicht passieren, immerhin ist die Vermittlerin Tierarzthelferin, arbeitet beim Tierschutz mit, das kann ja nur gut gehen.

Wir fuhren am nächsten Tag gleich zu ihr. Und dann begegneten wir Urko, unseren Hund aus Mallorca. Er war 1,5 Jahre alt und total abgemagert, hatte rot-beiges zotteliges Fell, ein Steh- ein Schlappohr, einen kupierten Schwanz, lange Beine (das wirkte so, weil er so mager war) sowie wunderschöne bernsteinfarbene Augen.

„Naja, der Schönste ist er nicht gerade, aber er ist ein gaaanz toller Hund, er jagt nicht, ist kinderlieb, versteht sich mit allen Hunden und Menschen, ein super Hund.“ erklärte uns die Frau. Ich dachte mir dabei nichts und GOTT-SEI-DANK für Urko, Jabbe liebte Ihn abgöttisch. Sie spielten sofort und Urko wollte gleich mit ins Auto steigen. Die Sache war damit erledigt, Urko sollte es sein.

 

Ein paar Tage später zog er dann auch bei uns ein.

Wir bezahlten die Schutzgebühr, worauf uns die Vermittlerin die Papiere, den Impfpaß und Informationsmaterial über die Tötungsstation in Mallorca, von der er gerettet wurde, übergab. Ich schlug den Impfpaß auf, hatte die letzte Seite gelesen und wunderte mich, dass dort so komische Krankheiten aufgezählt wurden: Leishmaniose, Babesiose, Ehrlichiose usw.  Es war handschriftlich dahinter geschrieben „negativo“ und nur mit einem Praxisstempel ohne Unterschrift abgestempelt.  „Was heißt denn das?“ fragte ich. „Ach das betrifft Euch nicht, das ist nicht schlimm, manche Hunde haben so Krankheiten, aber Urko ist kerngesund!“

 

Dann war ja alles gut !

– dachten wir, aber es kam anders.
Urko war so temperamentvoll, dass er eine Vier-Zimmer-Wohnung absolut zu klein empfand, die Spaziergänge zu kurz, selbst die tägliche Begleitung beim Marathontraining reichte ihm nicht aus. Der Wirbelwind Urko war kaum auszulasten. Er war sehr aufgekratzt, nagte die Tapete an, Hausschuhe und Socken und lief im Kreis, fing seinen Schwanz. Er fraß nicht richtig und wenn, dann nur aus der Hand. So versuchte ich ihn aufzupäppeln, kochte Nudeln, Reis, Kartoffeln usw.

Wenn ich mit den Hunden spazieren ging, war es nur chaotisch. Urko war der Meinung, dass man nicht bei Fuß gehen muss und eine Leine eine alberne Anschaffung sei. Der Freilauf endete indem er sich selbstständig machte und den Wald erkundete. Wer uns kannte, alle Bekannten und Freunde hatten nur einen guten Rat:

‚Bring ihn wieder zurück !‘

 

Das kam für uns nicht in Frage. Wir hatten uns für Urko entschieden und haben somit die Verantwortung für dieses Tier übernommen, aber es musste doch eine Hilfe geben, einen Rat, eine Lösung ? Der stürmische Urko sorgte dann für die nächste Aufregung, als er beim ersten Besuch meiner Schwiegermutter an ihr voller Freude hochsprang und sich fröhlich in ihrem Seidenschal fest biss. Das war übrigens nicht das einzige Mal. Er war sonst wirklich ein ganz freundlicher Hund, aber er war eben der Meinung, er müsste jeden begrüßen, der uns auf der Straße entgegenkam und zwar stürmisch !

Für Jabbe wendete sich durch die Aufnahme vieles zum Positiven. Sein Allgemeinzustand verbesserte sich, er spielte wieder und blühte richtig auf. Dann kamen bei Urko die ersten gesundheitlichen Probleme: offene Stellen, die Ohrränder waren richtig ausgefranst, verkrustet- Er biss sich das Fell von den Beinen, teilweise blutig, hatte immer wieder blutigen Durchfall.

Eines Tages erbrach er Würmer, wir fuhren in die Tierklinik fuhren. Die Ärzte wussten ja, wer Urko ist, da die Tiervermittlerin ihn häufig mit zu Arbeit genommen hat. Urko war massiv verwurmt und als ich die Ärzte auf die komischen Schuppen, die Ohren, die Hautstellen und den Durchfall aufmerksam machte, lautete die Diagnose: „Das sind eindeutig Milben. Kommen sie einmal wöchentlich insgesamt 7 mal zum Spritzen“.

Aber auch nach sieben Wochen blieb die Therapie ohne sichtbaren Erfolg.

Die Vermittlerin war in der Zwischenzeit weggezogen und kümmerte sich nicht mehr um das Schicksal von Urko. Im Frühling 2002 fing er auf einmal an zu humpeln. Ein Gelenk am Vorderlauf schwoll an, Urko hatte offensichtlich Schmerzen. Erneuter Besuch in der Klinik. Ich vermutete eine Borreliose, da ich von dieser Krankheit gerade in einer Fernsehsendung erfahren hatte und bat die Tierärzte, eine Untersuchung durchzuführen. Mein Verdacht wurde bestätigt. Nun bekamen er Antibiotika. Wenige Monate später bekam er wieder blutigen Durchfall. Tierklinik. Er hatte mittlerweile über 40 Grad Fieber, konnte kaum mehr laufen und war nicht ansprechbar. Die Ärzte behielten ihn gleich da und waren ratlos, was er jetzt hat. Sie begannen wieder mit einer Antibiotikatherapie und Infusionen.

Es sah wirklich nicht gut aus und man machte uns wenig Hoffnung. Gegen Abend rief ich dann an, aber es war alles unverändert. Sie hatten ihn auch auf alle Mittelmeerkrankheiten getestet. Die Ergebnisse sollten in 4 Tagen da sein.

Ich rief gegen Spätnachmittag wieder in der Klinik an, aber es ging ihm noch schlechter. Wir waren total am Ende. Alle Erlebnisse mit ihm gingen mir durch den Kopf, wie er zu uns kam, wie frech er war, was er alles anstellte, was er für ein Leben vor uns geführt haben muss, wie glücklich er gewesen war als er zu uns kam. Ich nahm mich zusammen und konzentrierte mich auf ihn und sagte ihm mit meinen Gedanken immer wieder „ Urko du darfst  nicht sterben, Du bist noch so jung, Du bist so stark, Du packst das, halte durch!!! Wir brauchen Dich doch!!!“

Am Abend wiederum Telefonat mit der Klinik: Urko sei aufgestanden, habe getrunken und gegessen  und wir sollten ihn am nächsten Tag nach Hause holen !  Er bekam in den nächsten Wochen weiterhin Antibiotika und Cortison. Dann kamen die Blutergebnisse: Leishmaniose und Babesiose positiv. Keiner von den Ärzten hatte eine Ahnung, wie sie behandeln sollten. Zuerst wollten sie die Babesiose behandeln. Dazu nahmen sie Kontakt auf mit dem Tropeninstitut in Berlin. Dort gab es ein Professor, der sich darauf spezialisiert hat. Der war aber im Urlaub. Schließlich erfuhren die Ärzte, dass es ein Medikament gab, zur Injektion.

Es sollte Wochen dauern, bis die Ampullen endlich verfügbar waren. Schließlich war der Professor aus Berlin wieder im Dienst. Er sagte, dass Urko die Krankheit selber besiegt hat, den entweder man stirbt davon, oder man spritzt dieses Medikament.

Mit der Leishmaniose wusste man überhaupt nicht weiter. Ich machte mich im Internet schlau und die Ärzte drauf aufmerksam, dass es die Behandlung mit Allopurinol gibt und eben die Behandlung mit Glucantime. Aber es sollte ein halbes Jahr dauern, bis die Allopurinol Behandlung los ging. In der Zwischenzeit bekam er weiter Cortison.

Eines Tages kratzte er wieder die Krusten von den Ohren. Es blutete und blutete, es war furchtbar. Urko drehte völlig durch, da er merkte, dass etwas nicht stimmt. Er kratzte immer mehr und es hörte gar nicht mehr auf zu bluten. Wir fuhren in die Klinik, alle waren ratlos, er bekam einen Kopfverband, der Horror für Urko. Urkos Wesen veränderte sich. Er wurde sehr schnell aggressiv. Wenn ihm etwas zu viel wurde, biss er auch mal zu. Er war lustlos, müde und lag nur noch. Nach vielen Monaten mit Allopurinol ging es ihm langsam besser. Die Haare wuchsen, der Juckreiz liess nach, die Ohren verheilten.

 

Im Frühling 2004 kam dann der nächste Schub.

Er fing wieder an zu humpeln, seine Gelenke schwollen an und wir fuhren in die Tierklinik, allerdings diesmal eine andere.

Hier trafen wir auf Tierärzte, denen die Mittelmerkrankheiten vertraut waren, eine italienische Tierärztin, die ebenfalls einen Leishmaniose positiven Hund hat ! Es folgten neue Untersuchungen und schließlich das Ergebnis: Ehrlichiose positiv. Die vierte Mittelmeerkrankheit. Therapie mit Glucantime, Antibiotika, Allopurinol.

 

Sein Zustand war furchtbar.

Alles war geschwollen, es kam zu einer Wasseransammlung im Bauch, Urko war aufgeschwemmt und verlor Urin. Die weitere Behandlung war fast unmöglich. Nach Rücksprache bekam er eine Akupunkturbehandlung und homöopathische Präparate. Im Januar  waren wir mit der Behandlung durch. Allopurinol bekommt er auch nicht mehr. Seit der Behandlung hat sich Urko sehr zum positiven entwickelt. Er ist ein fröhlicher Hund, macht zwar gelegentlich noch Schabernack, welches aber kaum noch stört, es gehört einfach zu seinem Wesen.

Nach 2 Jahren:

Die letzten Testergebnisse konnten wir kaum glauben: Leishmaniose negativ!  Urko geht es sehr gut! Er führt ein ganz normales Hundeleben und man merkt ihm (außer der Vernarbungen im Ohr) überhaupt nichts mehr an. Er hat ein tolles Fell bekommen und hat sich insgesamt sehr positiv entwickelt. Trotz allem achte ich natürlich sehr auf eine ausgewogene und gute Ernährung. Mein großer Dank geht hier an meine Tierärzte Dr. Inga Vetrella, Kai Schäfers  und an die Tierheilpraktikerin Gabriele Sauerland, die immer eine offenes Ohr und einen sehr guten Rat für alle „tierischen“ Probleme hat.

Wir haben viel gelernt durch und mit Urko und wir möchten ihn keinen Tag missen. Nachdem Jabbe im Alter von 16 Jahren verstarb war klar: es sollte wieder ein Hund aus dem Süden sein, diesmal wollten wir uns aber vor der Aufnahme schlau machen.

Mittlerweile leben drei “Spanier” mit uns. Trotz der schlechten Erfahrung mit dem Auslandstierschutz und den Mittelmeerkrankheiten, haben wir uns entschieden, zwei Hunden von dem Verein Podenco in Not e.V. ein Zuhause zu geben. Dieser Verein hat uns überzeugt und gezeigt, dass es auch anders geht. Mit Aufklärung, Beratung und einem, nach der Adoption der Hunde, weiteren und steten Kontakt.

 

Das ist Tierschutz mit Verantwortung!

Viele Grüße, Antje F.

Erfahrungsbericht mit zwei Mittelmeererkrankungen bei Mischlingsrüde Miró

Mit bernsteinfarbenen Augen schaute mich der kleine Hund an. Seine lustigen Fledermausohren waren halb aufgerichtet. Ich war von ihm auf Anhieb begeistert und entschloss mich sofort, ihn zu adoptieren. Er war etwa 40 Zentimeter hoch, schwarz- und kurzhaarig, sieben Monate jung. Genauso hatte ich mir meinen künftigen vierbeinigen Gefährten vorgestellt. Ich hatte mich aufgrund einer Zeitungsanzeige gemeldet, in der das junge Tier angeboten wurde. Der Hund trug noch einen Halstrichter, denn er war kurz zuvor kastriert worden.

 

„Rio“ sei aus Frankreich von einem Bauernhof, erklärte mir die Tierärztin, die „Rio“ im Auftrag eines Tierschutzvereins eines Dorfes in der Nähe von Landau in Rheinland-Pfalz vermittelte. Zwei Tage später, nachdem ihm sein Halstrichter abgenommen worden war und sich die Tierärztin sowie der erste Vorsitzende des Vereins das künftige Zuhause des Tieres angeschaut hatten, konnte ich den kleinen Vierbeiner mit nach Hause nehmen.

Ich entschied mich dafür, dem Hund den Namen Miró zu geben, nach dem spanischen Künstler, obwohl ich damals noch gar nicht wissen konnte, dass er eigentlich aus Spanien stammte. Wieso hatte mir dann die vermittelnde Tierärztin erzählt, dass der Hund aus Frankreich komme, fragte ich mich. Der Mann, der ihn von Andalusien mitgebracht und dort aus sehr schlechter Haltung an der Kette befreit hatte, meldete sich telefonisch bei mir u nd wollte wissen, wie es seinem kleinen Schützling geht.

Leider konnte ich nicht nur Positives berichten, denn die Kastrationswunde hatte sich entzündet und eiterte; die Tierärztin des vermittelnden Vereins hatte es versäumt, einen Faden zu entfernen. Dies tat sie dann zwar, als ich sie mit dem Hund wieder aufsuchte, sah jedoch zur Behandlung der Wunde keinen weiteren Handlungsbedarf, sondern meinte lediglich, der Hund reagiere auf den Faden allergisch.

Da Miró, wie ich feststellen konnte, auch von Würmern heimgesucht wurde, suchte ich eine Tierarztpraxis an meinem Wohnort Speyer auf. Die Kastrationswunde wurde dort erfolgreich behandelt und eine intensive Wurmkur durchgeführt. Ich war nun der Überzeugung, dass Miró gesund sei.

Doch leider war dies nicht der Fall. Der Hund litt unter einer chronischen, eitrigen Bindehautentzündung, die auf verschiedene Augentropfen nicht angesprochen hatte, unter starker Schuppenbildung und einer Ausdünnung der Körperbehaarung. Etwa zwei Tage nach einer dreiwöchigen Behandlung mit antibiotischen Augentropfen zeigte sich die Entzündung wieder mit eitrigem Ausfluss. Auf einmal entdeckte ich zusätzlich noch rote Flecken am Bauch und harte Pusteln in der Innenseite der Ohren des Hundes. Ausserdem bekam das Tier trotz angeblicher Impfung der vermittelnden Tierärztin den gefürcht eten Zwingerhusten, der hoch ansteckend ist und eine chronische Entzündung der Vorhaut.

Inzwischen hatte ich im Internet über Hunde aus Spanien recherchiert und war auf die Seite „Podenco in Not“ gestossen. Dort las ich die Informationen über Mittelmeerkrankheiten. Ich schrieb mir die Namen der vier Krankheiten auf ein Blatt Papier und ging damit zu der Tierärztin in Speyer, die Miró behandelte. Sie meinte, dass höchstens Leishmaniose in Frage kommen könne. Daher ließ ich den Hund nur auf Leishmaniose testen. Der Test war positiv mit einem glücklicherweise noch geringen Antikörper (Titer 1:100). Miró wurde mit Allopurinol behandelt, einem Mittel, das die Leishmanien, das sind Blutparasiten, die über den Stich einer im Mittelmeerraum vorkommenden Sandmücke übertragen werden, in ihrem Wachstum hemmen sollen.

Über das Internet informierte ich mich über diese Krankheit und erhielt von Frau Gabriele Sauerland die Internetadresse und die Telefonnummer von Dr. Torsten Naucke, ein Naturwissenschaftler und Parasitologe, der den Verein Parasitus Ex gegründet hatte. Von Frau Sauerland und Dr. Naucke bekam ich ausführliche Informationen über Leishmaniose, einer schweren Haut- und Organkrankheit mit hoher Todesrate. Glücklicherweise war Mirós Erkrankung noch nicht so weit fortgeschritten, dass er eine Chemotherapie, wie von Dr. Naucke geschildert, benötigte, eine sehr kostenintensive und aufwändige Behandlung.

Vier Wochen später wurde Miró erneut getestet. Der Test auf Leishmaniose war glücklicherweise negativ (nach erfolgter Behandlung mit Allopurinol), auf Babesiose und Dirofilaria ebenfalls. Nur bei Ehrlichiose war der Test deutlich positiv.

Ich hatte inzwischen noch einen weiteren Tierarzt hinzugezogen und erfuhr von ihm, dass der Hund drei Wochen mit einem Antibiotikum (Doxycyclin) gegen die Ehrlichia canis behandelt werden müsse. Er verweigerte die Tabletteneinnahme und bekam zu seinem Leidwesen Spritzen mit dem Antibiotikum.

Nach dem Rat von Frau Sauerland gab ich dem Hund anschliessend drei Monate täglich ein spezielles Immunaufbaupräparat, mit dem in Spanien bei der Behandlung von Mittelmeerkrankheiten gute Erfahrungen gemacht worden waren. Frau Sauerland hat mir auch viel seelischen Beistand am Telefon und per E-Mail geleistet, denn oft war ich am Verzweifeln. Auch mein Körper hielt der Belastung nicht stand. Ich bekam eine Magenschleimhautentzündung.

Die Behandlung des Hundes mit Allopurinol und Amoxcillin fand in den Sommermonaten Juli und August 2003 statt. Am 24. November 2003 wurde ihm erneut Blut abgenommen, wie ich heute von der behandelnden Tierärztin erfahren habe, ist Mirós Wert bei der Leishmaniose zum Glück nach wie vor negativ, bei der Ehrlichiose nach wie vor positiv, trotz der hohen Dosierung von Antibiotika. Der Titer werde langsam sinken, wurde mir erklärt.

Die Leishmaniose, also die bei weitem gefährlichere Erkrankung, wurde nach der Behandlung zwei Mal negativ getestet, scheint also besiegt zu sein. Also, ein insgesamt sehr erfreuliches Ergebnis. Mir fiel sozusagen ein Stein vom Herzen. Im Raum steht noch die große finanzielle Belastung in Form der Tierarztkosten. Sowohl die Tierärztin, die mir Miró im Auftrag des Tierschutzvereins bei Landau vermittelte, als auch der Verein sind nicht bereit, mir bei den Behandlungskosten von Miró entgegen zu kommen, so dass ich rechtliche Schritte einleiten musste.

Besonders fatal ist, dass diese Tierärztin einen kranken Hund kastriert und angeblich auch geimpft hat. Seriöse Tierschutzvereine, wie zum Beispiel „Podenco in Not“ testen alle Hunde auf Mittelmeerkrankheiten, bevor sie vermittelt werden.  Im Nachhinein kann ich sagen, dass ich wohl besser einen Hund aus dem Speyerer Tierheim oder von Podenco in Not genommen hätte. Ich war jedoch der Meinung, von einer Tierärztin einen gesunden Hund zu bekommen. Hinterher ist man immer schlauer. Und jetzt kann ich Miró doch nicht mehr hergeben.

Er ist so ein lieber, freundlicher Hund mit einem sehr guten Charakter. Jetzt geht es ihm wieder richtig gut. Er rennt und spielt, wie es für einen jungen Hund ganz normal ist und liegt nicht mehr apathisch auf seiner Decke und lässt das Leben an sich vorüberziehen.


Anmerkung: Wir bedanken uns ganz herzlich bei der Autorin Christa K. für ihre offenen Worte, die sicherlich die Verzweiflung eines Betroffenen schildern. Erfreulicherweise hat Miró alles gut überstanden und sich,  wenn auch verzögert, zu einem ‘normalen’, lebhaften Hund entwickelt.

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